Recruiter – Vom Türsteher zum Concierge

Fast scheint es so, als seien Krankenhäuser und Kliniken hilflos dem Pflegekraftmangel ausgesetzt. Dem ist aber nicht so! Mit den richtigen zielgerichteten Maßnahmen rekrutieren Sie schnell und laufend Ihre Fachkräfte, auch in schwierigen Zeiten.

Was es dazu braucht, ist ein neues Mindset: Mit der richtigen Einstellung zur Einstellung!

Jammern hilft nicht. Natürlich wird der bevorstehende Renteneintritt der Babyboomer-Generation die Situation in der Pflege verschärfen. Und auch die steigenden Abbrecherquoten des Nachwuchses, der so ganz anders tickt als die Generationen zuvor, bereiten Sorgen. Aber Probleme haben nur die Krankenhäuser, die nach wie vor so agieren wie noch vor Jahren. Wer seine Stellenanzeigen ausschließlich auf Online-Jobbörsen platziert, findet sich zunehmend im „Post & Pray“- Modus. Posten und beten, dass geeignete Jobsuchende die Stellenanzeige finden, lesen, sich angesprochen fühlen und sich bewerben.

Heutzutage ist es erforderlich, passive Kandidaten anzusprechen. Diese befinden sich in einer festen Beschäftigung und sind nicht direkt auf der Suche nach einer neuen Stelle. Um sie zu einem Wechsel zu bewegen, müssen Sie ihnen Mehrwerte und Verbesserungen bieten.

 

Personaler: Früher Türsteher und Verwalter

Wer neues Pflegepersonal gewinnen möchte, muss seine Rekrutierungsstrategie überdenken. Entscheidend ist, wo und wie Sie nach Fachkräften suchen – und was sie zu bieten haben.

Unter diesen neuen Voraussetzungen hat sich auch die Rolle der Recruiter in Krankenhäusern und Kliniken verändert. Früher waren sie Türsteher. Sie haben geeignete Kräfte ins Haus eingelassen, sie haben aber auch vielen den Eintritt verwehrt. Eine Verwaltungstätigkeit: Stellenanzeige schreiben und gestalten lassen, eingehende Bewerbungen sichten, vorsortieren, Vorstellungsgespräche führen, Personal einstellen oder Absagen aussprechen.

Der Recruiter als Concierge

Als Personaler ist man schon längst kein Türsteher mehr, sondern Concierge. So wie diese Person in einem (Luxus-)Hotel auf den Gast zugeht und sicherstellt, dass dessen Aufenthalt nach dessen Vorstellungen verläuft, Wünsche des Gastes entgegennimmt und dafür verantwortlich ist, diese zu erfüllen, muss der Personaler im Krankenhaus den Bewerbern entgegenkommen.

Sie müssen sich fragen: Warum sollte sich jemand in Ihrem Krankenhaus bewerben? Denn wenn Sie wissen, was Ihre Klinik für den Bewerber einzigartig macht, können Sie mit zielgerichteten Maßnahmen passive Bewerber erfolgreich ansprechen.

Ein Beispiel: Eine Pflegekraft möchte wegen der besseren Vereinbarkeit mit dem Familienleben lediglich vormittags arbeiten. Erteilen Sie ihr eine Absage, weil Sie Pflegekräfte im wechselnden Schichtdienst suchen?

Fazit: Recruiting braucht ein neues Mindset

Es reicht nicht, seine Skills stetig zu erweitern. Ändert man seine Einstellung nicht, agiert man auf verlorenem Posten. Nur Online-Stellenanzeigen schalten und abwarten, wie viele Bewerbungen eingehen, funktioniert nicht mehr. Gerade in der Pflege muss man sich ordentlich was einfallen lassen, um die begehrten qualifizierten Mitarbeiter zu finden. Es gibt sie. Um sie zu finden, bedarf es anderer Ansprachen und vor allen Dingen eines: der richtigen inneren Haltung –„Mindset“, wie es so schön neudeutsch heißt.

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