TikTok vs Meta – David gegen Goliath?

Ein kleines Startup aus China zeigt den großen Etablierten, wie Content geht … und verändert damit die ganze Welt!

Facebook und Instagram hat man immer noch als erstes vor Augen, wenn man an Social Media denkt. Fast jeder ist irgendwie dabei, und wer nicht, der hat zumindest in den meisten Fällen einen Grund, warum nicht. Die einst so unverzichtbaren Platzhirsche werden jedoch mehr und mehr passiv genutzt, die Action läuft heute ganz woanders – nämlich bei TikTok, und zudem längst nicht mehr nur bei Teenagern!

Auf TikTok konsumiert man kurze Videos, die von der Plattform dank eines ausgeklügelten Algorithmus nach den Vorlieben und Interessen des Nutzers ausgesucht werden. Und das System lernt so schnell, dass selbst größte Skeptiker im Handumdrehen süchtig werden.

Geschmackssache!? Fehlanzeige! TikTok hat unser Konsumverhalten schon jetzt maßgeblich beeinflusst, auch wenn man selbst nie auf der Plattform unterwegs war.

Zuerst das Bild, dann das Video … und schließlich TikTok

Facebook hat die Welt einander nähergebracht: Internetnutzer weltweit haben damit gelernt, sich zu vernetzen und Inhalte miteinander zu teilen. Instagram hat das Zeitalter der Selfies eingeläutet, selbst produzierte Inhalte (engl. „User-generated Content“) sind damit zunehmend gesellschaftsfähig geworden. Seit TikTok steht nun wieder der Konsum von Inhalten im Vordergrund, und zwar so bahnbrechend anders, dass sich das Nutzerverhalten auch bei denen geändert hat, die mit der Plattform keinerlei Berührung hatten.

User-generated: Von Nutzern für Nutzer

Authentizität: Nur „selfmade“ kann punkten

Aufmerksamkeit: Die ersten Sekunden entscheiden

Schnelllebigkeit: Heute top, morgen Flop

Unterhaltung: Je fesselnder, desto besser

Aktuelle Studien zeigen, dass TikTok in allen Altersgruppen auf dem Vormarsch ist und sich längst vom Jugend-Phänomen zum Volksmedium gemausert hat, und der Stil ist verbindlich: Was auf Facebook und Instagram funktioniert, verpufft hier völlig, aber was auf TikTok performt, rockt auch auf Facebook und Instagram. Der Versuch des Facebook/Instagram-Imperiums, das mittlerweile unter dem Namen META agiert, mit Instagram Reels gegenzusteuern, hat nun über eineinhalb Jahre nach der Markteinführung in DE noch immer nicht so gezündet, wie beabsichtigt – TikTok bleibt on top!

Recruiter sollten sich diese Aspekte zu Nutze machen, denn ein Konzept, das eine so breite Masse erfolgreich anspricht und sich gegen die etablierten Mechanismen durchsetzen kann, bietet genau den Zugang zur Zielgruppe, den Digital Recruiting braucht. Längst eignet sich TikTok dabei nicht mehr nur für Azubi-Kampagnen, auch die Generationen zwischen 20 und 50 sind darüber zunehmend adressierbar, und es wird von Tag zu Tag besser!

facebook

Ein bisschen von vorgestern

Der Fokus auf Netzwerk ist hier unverkennbar, der Stil ziemlich textlastig: zahlreiche Angaben zu Autor, Likes und Kommentaren, Titel, Beschreibung, noch mehr Titel … und das Video als optionales Feature dazwischen.

Instagram

Fokussierter, aber angestaubt

Hier wird Text sparsamer eingesetzt, Funktionalität auf für sich selbst sprechende Icons reduziert, dem Bild oder Video mehr Bühne eingeräumt – Instagram ist schon wesentlich näher am Zeitgeist, weil hier der Content mehr im Vordergrund steht.

TikTok

Die ganze Aufmachung sagt: „Content is King! Das Übrige bleibt Nebensache.“

Ganz anders: Das Video IST die Bühne, Text und Funktionalität sind nur zu Gast und werden auf ihre Plätze verwiesen – am Rand, wo sie weniger stören. „User-generated Content“ ist hier eine Grundanforderung: Jedes Video sollte wirken, als wäre es mit dem Smartphone live in Action aufgenommen worden, sterile Studio-Videos haben hier keine Chance! Eingebaute Kommentare und Emojis unterstreichen den Casual-Look, so wirkt das Video maximal authentisch und „selfmade“.

Digitalrecruiting über TikTok?

Als Werbeplattform bietet TikTok auch für die Personalsuche starke Vorteile: es ist voll im Trend und die Nutzung tut Ihrer Arbeitgebermarke gut, man erreicht einen großen Teil der Kernzielgruppe, die Targetierbarkeit von Anzeigen ist deutlich besser als im Facebook-Kosmos, die Produktion der Videos ist weniger aufwändig und funktioniert mit jedem Smartphone, die Anzeigenkosten sind mitunter erfrischend günstig.

Und noch einmal: TikTok ist kein Jugendmedium mehr! Mit der richtigen Idee und einer guten Umsetzung begeistern Sie berufserfahrene Examinierte ebenso wie Schulabgänger, die über eine Ausbildung nachdenken. Deshalb ist TikTok ein Kanal, der für Ihre kommenden Recruiting-Maßnahmen nach ganz oben auf die Liste gehört!

Jörg Mielczarek
Chefredakteur

Mit dem Pflegemarkt Report verfolgen ich und mein Team das Ziel, den Pflegenotstand in Deutschland sichtbar zu machen. Aktuelles, Erfahrungsberichte und Trends sollen Entscheidern dabei helfen, ihre Personalgewinnung zu stärken.

Darüber hinaus schlägt mein Herz für die Literatur der Weimarer Republik und meinen Heimatverein Rot-Weiß Ahlen.

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